Bildung & Qualifizierung
Junge Menschen sind Digital Natives. Sie agieren im digitalen Raum oft sorglos und selbstverständlich, sind sie doch mit digitalen Tools aufgewachsen. Die Kriminalitätsstatistik der letzten Jahre zeigt allerdings, dass Cyberkriminalität und Überwachung - oft ermöglicht durch die Nutzung ungeschützter Kommunikationskanäle - stark wächst. Aber nicht nur Social Media Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat sammeln eine Unmenge an Daten der Nutzer:innen, auch die Überwachungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz nehmen immer mehr zu. So sind auch junge Arbeitnehmer:innen neuen, zum Teil rechtswidrigen Kontrollmechanismen ausgesetzt.
Der Verein epicenter.works, die unabhängige NGO für Grund- und Freiheitsrechte im digitalen Zeitalter, entwickelte aus diesem Grund die Ausbildungsreihe „Digitale Selbstverteidigung für Lehrlinge“ in Niederösterreich. Basierend auf Grund- und Freiheitsrechten und Grundsätzen des Arbeitsrechts wurden Schüler:innen und Lehrlinge praxisnahe in datensicherer Kommunikation aus- und weitergebildet.
Waltraud Eberharter, Referentin im Bereich Bildungspolitik der AK Niederösterreich, erklärt: „In der Lehrlingsausbildung gibt es einen großen Bedarf nach digitaler Weiterbildung. Daher waren wir sehr froh, dass wir das Projekt von epicenter.works im Rahmen der Digioffensive fördern und direkt an niederösterreichische Berufsschulen und überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen weitervermitteln konnten!“
Das Ziel des Projekts war es, für die ständig steigende Nachfrage nach „Digitaler Selbstverteidigung“ ein zielgruppengerechtes Schulungsangebot für Bildungseinrichtungen zu entwickeln, um damit junge Arbeitnehmer:innen direkt weiterzubilden.
Zum besseren Verständnis wurde das gesammelte Wissen rund um Datenschutz, Überwachung, sichere Kommunikation im Netz und Phishing auf einer digitalen Plattform gesammelt und zielgruppengerecht aufbereitet. Auf die Plattform, die sogenannte „e-learning academy“ haben alle Interessierten Zugriff.
Daniel Lohninger, Projektleiter bei epicenter.works, über die weiteren Vorhaben des Vereins: "Das gemeinsame Arbeiten mit jungen Menschen, die großes Interesse an den Themen zeigten, war ein gelungener Auftakt für unser Bildungsengagement. Der Nutzen hat sich in der begleitenden Evaluierung des Projektes dann auch deutlich messbar gezeigt und motiviert uns das Angebot weiterzuentwickeln."