Bildung & Qualifizierung
Mit dem 3D-Drucker schnell ein neues Gehäuse herstellen, weil das alte kaputt ist? Mithilfe von Nähmaschine und Schneideplotter eine Handyhülle gestalten oder mit dem Lasercutter eine leuchtende Uhr bauen? Digitalisierung ist mittlerweile Teil unseres All-tags, doch das spezifische Know-how rund um technologische Anwendungen ist nicht immer ganz leicht zu bekommen. Innovative Technologien wie 3D-Drucker sind oft eine Rarität und wer sie zu bedienen weiß, hat einen klaren Vorteil im Ausbildungs- aber auch im Berufsleben.
Um solche wertvollen Qualifikationen schon der jungen Generation in ganz Österreich mitzugeben, hat das Technische Museum Wien die Initiative des „roadLAB“ gestartet! Der mobile Maker*Space bringt neueste Technik direkt in österreichische Schulen und Bildungseinrichtungen.
„Unser Ziel ist es, Jugendlichen Orientierung bei der Berufswahl zu geben und sie durch unkompliziertes Erlernen von digitalen und technischen Fähigkeiten besonders für den zukunftsweisenden MINT-Bereich zu interessieren“, erklärt TMW-Generaldirektor Peter Aufreiter.
„Beim Maken für die eigenen Zwecke erleben junge Menschen auch, wie vielfältig und kreativ der MINT-Bereich ist. Damit wollen wir nicht zuletzt auch mit dem stereotyp männlichen Image aufräumen, das der Technik immer noch anhaftet“, erläutert der Museumschef weiter.
Wie funktionierts? Der E-Bus parkt vor der Türe der Bildungseinrichtung und lädt Kinder und Jugendliche dazu ein, gestalterisch aktiv zu werden. Ausgebildete Trainer:innen vermitteln Technik und Wissen, das zur Umsetzung von ganz eigenen erfinderischen Ideen notwendig ist. Aber auch die Lehrkräfte profitieren vom mobilen Maker*Space, mit dem sie neue digitale Produktionstechniken ausprobieren und technische Umsetzungsmöglichkeiten kennenlernen können.
Das Projekt wurde 2023 um zusätzliche Module erweitert: Im Rahmen der sogenannten „roadLAB Modellschulen“ werden die Bildungseinrichtungen über einen längeren Zeitraum begleitet. Die intensive Zusammenarbeit mit Modellschulen umfasst Workshops an den Schulstandorten sowie begleitende Online-Formate, in denen die technischen Ressourcen der Schulen genutzt, getestet und erweitert werden.
Für ein selbstwirksames und inspirierendes Lernerlebnis setzt das Technische Museum Wien auf die Prinzipien des „pädagogischen Makings“. Dabei liegt der Fokus auf der kreativen Nutzung von Technik für die eigenen Zwecke, denn so erleben Teilnehmende, wie vielfältig, nützlich und spannend die Auseinandersetzung mit MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ist. Ob Schlüsselanhänger, Sticker oder Tragetasche – beim lustvollen Experimentieren mit modernen Geräten und Programmen erwerben Jugendliche berufsrelevante Fertigkeiten für die Arbeitswelt von morgen.
AK-Präsidentin Renate Anderl erklärt dazu: „Das roadLAB ist ideale Möglichkeit, um Technik zu den Schüler:innen zu bringen und sie in einem geschützten Rahmen Neues ausprobieren zu lassen. Gerade Mädchen kommen durch so Gerade Mädchen kommen durch so einen mobilen Maker*Space mit neuen Technologien in Berührung und gewinnen dadurch vielleicht Interesse an einem weniger traditionellen Ausbildungsweg“.