Daten & Algorithmen
Wer kennt es nicht: Unbedarft öffnet man einen Social Media Account und bekommt die erschreckende Benachrichtigung, dass man auf einem Foto markiert wurde. Die Chancen stehen 50/50, dass die Markierung tatsächlich erwünscht ist. Die Gründe dafür können natürlich vielfältig sein, aber entfernt man die Markierung, ist zumindest das unpassende Bild nicht mehr mit dem Social Media Account und der eigenen Identität im Netz verknüpft.
Viele von uns sind aber schon mit drastischeren Fällen in Berührung gekommen und haben Fotos von uns im Netz nur durch Zufall gefunden. Was tun? Wie kann ich ein Bild aus dem Netz entfernen und welche Rechte habe ich? Das Risiko, mit unerwünschten Veröffentlichungen von Bildern im Internet konfrontiert zu sein, nimmt mit der zunehmenden Digitalisierung jedenfalls zu. Die Veröffentlichung eines solchen Bilds kann massive Auswirkungen auf Arbeitnehmer:innen haben, so zum Beispiel bei der Arbeitssuche, im Umgang mit Kolleg:innen, in der Verantwortung gegenüber Arbeitgeber:innen etc.
Das im Rahmen der Digioffensive der Arbeiterkammern geförderte Projekt Mein Bild im Netz vom Verein ÖIAT startete eine Präventionsoffensive: Die etablierte und staatlich anerkannte Schlichtungs- und Beratungsseite Internet Ombudsstelle wurde im Projekt um ein digitales Unterstützungsangebot zum Thema „Recht am eigenen Bild“ erweitert. Es umfasst ein kostenloses Schlichtungsverfahren mit eigener Themen-Website, FAQ zum Thema, Tipps zur Prävention und die individuelle Beantwortung von Anfragen.
Mein Bild im Netz hilft damit bei der Entfernung unerwünschter Bilder im Netz (Internet Ombudsstelle ist „Trusted Flagger“ bei den wichtigsten Social Media-Plattformen) und vermittelt das notwendige Bewusstsein und Know-how, Probleme rechtzeitig zu vermeiden.
Karl Gladt, Leiter der Internet Ombudsstelle, sagt dazu: „Rund um die Veröffentlichung von Bildern im Netz gibt es viele Fragen und oft auch Mythen. Wir freuen uns sehr, dank Unterstützung durch den Digitalisierungsfonds der Arbeiterkammern, Betroffenen mit Antworten und Streitschlichtung konkret helfen zu können.“