Frauen & Gleichstellung
Welche versteckte technologische Arbeit erledigen die (großteils weiblichen) Beschäftigten der Dienstleistungsbranche in ihrem Arbeitsalltag? Welche verborgenen – und somit auch nicht bewerteten oder entlohnten – digitalen Kompetenzen bringen sie dabei ein? Und warum bleiben entsprechende Arbeitsanteile und Fähigkeiten gerade in weiblich konnotierten Dienstleistungsbranchen verborgen?
Um diese und andere Fragen zu beantworten, wurden mobile Pflegeassistenzkräfte sowie Heimhilfen und Einzelhandelsbeschäftigte in den Fokus eines interdisziplinären Forschungsprojekts gerückt. Untersucht wurden die Ausprägungen der Digitalisierung in Berufsgruppen, in denen Arbeit dem Alltagsverständnis nach „etwas mit Menschen machen“ bedeutet – eine klar gegenderte Perspektive.
Das Fazit? Identifizierte „Versteckmechanismen“ fungieren als Abwertungsmechanismen, die die (großteils von Frauen) eingebrachten technologischen Arbeitsanteile und digitalen Kompetenzen „kleinhalten“. Damit stehen diese Mechanismen nicht nur einer Aufwertung im Weg, sondern stabilisieren und reproduzieren außerdem hierarchische Berufsimages entlang der Kategorie Geschlecht. Besonders das Beispiel der mobilen Pflege zeigt, dass innerbetriebliche Hierarchien auch in die digital-technologischen Arbeitsmittel selbst eingeschrieben sind.
Das im Zuge der Studie generierte Wissen wurde nutzbar gemacht, um spezifischen und auf die identifizierten Problematiken abgestimmten politischen Support zu leisten. Neue, informierte Diskussionen zur Aufwertung von weiblich konnotierter Erwerbsarbeit (und der darin enthaltenen versteckten technologischen Arbeit) wurden angeregt.