Gesundheit & Pflege
Der Pflegeberuf ist eine spannende und sinnstiftende Arbeit in der Interaktion mit Menschen. Aber er ist auch herausfordernd, vor allem in der mobilen Pflege. Arbeitnehmer:innen müssen mit ständig wechselnden Rahmenbedingungen zurechtkommen und einen höheren Grad an Selbstorganisation mitbringen. Zudem ist der Austausch mit Kolleg:innen nicht so einfach möglich, weil es die sonst üblichen Orte dafür, wie Büro-, Pausen- oder Sozialräume, nicht gibt. Die selbständige Tätigkeit wird “on the go” erbracht - vorwiegend in den Lebensräumen der Klient:innen.
Bei dem Projekt des Dachverbands der Wiener Sozialeinrichtungen Willkommen in der Pflege wurde ein digitaler Onboarding-Prozess konzipiert und in Form einer digitalen App umgesetzt. Diese Anwendung für Smartphone, Tablet und Notebook erleichtert es den mobilen Pflegekräften in die Pflege und speziell in ein neues Team eines Unternehmens einzusteigen.
Zu Beginn des Projekts stellte sich der Dachverband die Frage, wie eine digitale Lösung den Einstieg in die Organisation des künftigen Arbeitsgebers begleiten und sowohl die Arbeitnehmer:in als auch die personalverantwortlichen Personen auf Seite der Arbeitgeber:in in transparenten und wertschätzenden Schritten aufeinander zugehen lassen kann. Wie könnte eine solche technische Lösung Ansätze für den gesamten Prozess bieten und gleichzeitig die Beziehung zwischen Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in positiv beeinflussen? Wie könnte ein solches digitales Erlebnis auch Spaß und Begeisterung hervorrufen?
Vom ersten Kontaktpunkt mit (potenziellen) Mitarbeiter:innen wurden begleitende, unterstützende und wertschätzende Maßnahmen in Interaktion von Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in gesetzt. Gerade diese Phase der Unsicherheit wurde durch eine spielerisch und niederschwellig gestaltete, digitale Erlebniswelt sicherer gemacht und durch persönliche Begleitung unterstützt. Beim Design war die Nützlichkeit (bzw. die Usability) für die zukünftigen Nutzer:innen essenziell. Daher wurden kürzlich ongeboardete Mitarbeiter:innen sowie Führungkräfte und HR-Profis aus den Mitgliedsorganisationen im gesamten Entwicklungsprozess eingebunden.
Die Maßnahme erleichtert 4.500 Mitarbeiter:innen der mobilen Pflege in Wien den Umgang mit den im Vergleich zu ihren stationären Kolleg:innen speziellen Herausforderungen, wie beispielsweise den geringeren Möglichkeiten des Austauschs mit Kolleg:innen, den geringeren Zugang zu den infrastrukturellen Angeboten des Unternehmens oder den erschwerten Zugang zu Informationen und Lernwelten.