Industrie
Das Projekt AI for Good wurde von der Plattform Industrie 4.0 im Jahr 2019 initiiert und setzte sich mit der Fragestellung auseinander, wie Artificial Intelligence (AI) den Menschen unterstützen kann. Der Verein Industrie 4.0 Österreich – die Plattform für intelligente Produktion wurde 2015 gegründet. In einem Schulterschluss wirken gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Akteure an der Gestaltung der zukünftigen Produktions- und Arbeitswelt aktiv mit. Damit soll ein Beitrag zur Steigerung des zukünftigen Wohlstandes für alle Menschen in Österreich geleistet werden. Das Ziel ist, die neuen technologischen Entwicklungen und Innovationen der Digitalisierung (Industrie 4.0) bestmöglich für Unternehmen und Beschäftigte zu nutzen und den Wandel für die Gesellschaft sozialverträglich zu gestalten.
Im Rahmen des Projekts AI for Good wurde ein menschenzentrierter Ansatz bei der Umsetzung und Anwendung von AI-Lösungen erarbeitet.
Die Projektarbeit setzte sich aus Workshops, Befragungen, Use-Case-Analysen und Publikationen zusammen und griff konkrete Beispiele der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine auf. Speziell die Sicht der Mitarbeiter:innen, die durch Akzeptanz der Anwendungen einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten, wurde in den Fokus gerückt.
Die Analyse von Use-Cases und die Befragung von AI-Anwender:innen führten zu der Erkenntnis, dass die Einbindung von Mitarbeiter:innen in der Implementierungsphase allein nicht ausreicht, sondern eine tiefergehende Beschäftigung mit der konkreten KI Anwendung sowie die Möglichkeit der Mitsprache für die Mitarbeiter:innen nötig ist, um Akzeptanz zu erlangen. Die Anwendung von AI wurde in drei Phasen untersucht: vor, während und nach der Einführung von AI. Ganz wesentlich und über alle Phasen hinweg erfolgsentscheidend ist die Einbindung der Anwender:innen für das Gelingen des AI-Projektes – es gilt: wer AI nutzt, muss auch bei der Gestaltung der Technologie involviert sein.
Werden durch AI-Anwendungen personenbezogene Daten der Beschäftigten verarbeitet, ist deren Einbindung bzw. die des Betriebsrats rechtlich notwendig. Der Betriebsrat fungiert als Interessensvertretung und Sprachrohr der Mitarbeiter:innen, ist Verhandler für Betriebsvereinbarungen, Informationsdrehscheibe uvm. Und kann dadurch eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Implementierung von AI-Lösungen spielen.
“KI ist ein potenziell sehr effektives Instrument, das aber nur dann seine volle Wirksamkeit entfalten kann, wenn eine Reihe an nicht-technologischen Faktoren berücksichtigt werden. Darunter fallen die möglichst frühe Einbeziehungen von Anwender:innen, organisatorische Implikationen und eine ständige Aufmerksamkeit, dass keine Datenschieflage („Bias“) entsteht. In einem Leitfaden, der allen Interessierten gratis zur Verfügung steht, können alle Erkenntnisse aus dem Projekt nachgelesen werden“, so Roland Sommer, Geschäftsführer der Plattform Industrie 4.0.