Inklusion
Der digitale Wandel birgt nicht nur Herausforderungen, er bringt auch viele Möglichkeiten, um die Gesellschaft zum Besseren zu verändern. Das gute Leben für alle wird dann erreichbar, wenn wir gesellschaftliche Veränderung für „die Vielen“ möglichst inklusiv gestalten.
Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (kurz „KI“), die mit relevanten und wahren Informationen versorgt werden muss, um intelligente Entscheidungen treffen zu können. Dieses Training nennt sich „Annotation“ und bedeutet so viel wie das Hinzufügen von Begriffserklärungen. In der Praxis heißt das beispielsweise, dass ein Bild von einem Hund auch dem Wort „Hund“ zugeordnet wird. Dieses simple aber essenzielle KI-Training wird häufig in Länder ausgelagert, in denen Arbeitnehmer:innen nicht ausreichend bezahlt werden.
Das Unternehmen Kapsch wollte dieser Entwicklung etwas entgegensetzen und hat ein Pilotprojekt umgesetzt, in dem Menschen mit Behinderungen diese Tätigkeit ausführen. Daraus entstand nun der Verein „Responsible Annotation“, der gefördert über den Digifonds der AK Wien ein Web Tool entwickelt, das als Training-Station für Annotation fungiert, um die Ziel- und Kompetenzgruppe dafür zu erweitern.
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit verschiedensten Diagnosen und Beeinträchtigungen hervorragende Fähigkeiten für diese Tätigkeit der Annotation haben können, allen voran Menschen im Autismus-Spektrum oder mit Sinnesbehinderungen. Unser Ziel ist es für Menschen mit Beeinträchtigungen ein gutes und professionelles Arbeitsumfeld zu schaffen, um österreichischen KI-Firmen damit eine sozial faire und hochqualitative Alternative zum prekären internationalen Annotationsmarkt zu bieten!“, erklärt Martin Hartl vom Verein Responsible Annotation.