Coding4Girls 

Mädchen spielerisch das Coden lernen

Jugend

Coding 4 girls Teilnehmerinnen © VHS
Coding 4 Girls - Teilnehmerinnen © VHS

Projektinitiatorin: Wiener Volkshochschulen

Trotz verstärkter, auch institutioneller Bemühungen, Mädchen für die sogenannten „MINT-Berufe“ zu begeistern, fehlen immer noch niederschwellig erreichbare Probierräume für Mädchen und junge Frauen, in deren Rahmen ein geschütztes Ausprobieren von technischen Vorgängen möglich ist und Interesse für weitere Auseinandersetzungen mit IT-Themen geweckt werden kann. Kurz: Es braucht Raum und Zeit für das Ausprobieren!

Die Wiener Volkshochschulen VHS haben sich im Rahmen des Digifonds diesem Thema angenommen und ein ganz besonderes Projekt umgesetzt:

Mit der Workshop-Reihe „CODING 4 GIRLS“ wurde Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren ein geschützter Rahmen geboten, um ohne Leistungsdruck ganz spielerisch einen Zugang zu Digitalisierung zu bekommen und sich erste Kenntnisse im Programmieren aneignen zu können. Die weiblichen Kursleiterinnen wirkten als Vorbilder, sogenannte Role Models, und zeigten, dass Berufskarrieren in der IT längst keine „Männersache“ mehr sind.

„Für mich ist das Projekt wichtig, weil es diesen feministischen Anspruch hat! Ich denke da an die Zukunft, denn es ist ja gesellschaftsverändernd, wenn sie jemanden wie mich sehen – ich studiere Informatik!“, erzählte eine der Trainerinnen von CODING 4 GIRLS von ihrer Motivation.

Eine andere erklärte: „Mir hat niemand gesagt, was Programmieren ist, bis vor einem Jahr. Ich habe immer Logik gemacht und es hat mir mein Leben lang niemand gesagt, dass das Programmieren ist. Ich finde es so schön, dass ich versuchen kann, das für die Mädchen zu sein, was ich gebraucht hätte damals“.


Coding 4 girls Vortrag © VHS
Coding 4 Girls - Lehrerin beim Unterrichten © VHS


3 Module für individuelle Weiterentwicklung


Die Workshop-Reihe basierte auf der bildungsorientierten, visuellen Programmiersprache „Scratch“, die vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) für Kinder und Jugendliche entwickelt wurde. Im „Schnupper“-Modul konnten die Mädchen die Grundlagen von Programmierung und die Handhabung der Programmiersprache „Scratch“ kennenlernen, im Modul „Game Programming“ wurde gemeinsam im Team ein Spielkonzept entwickelt und dieses auch individuell codiert und als krönender Abschluss wurde im Modul „Robotik“ sogar Robotersteuerung gelernt.

Warum die Workshop-Reihe nicht nur inhaltlich spannend ist, sondern auch für die Veränderung der Arbeitswelt notwendige Impulse setzt, erklärt Kira Preckel von den VHS: „Wenn wir Mädchen frühzeitig technische Fertigkeiten beibringen, bedeutet das auch, dass sie vielleicht im späteren Bildungsweg keine Scheu vor Technik und Digitalisierung haben. Eventuell gefällt es ihnen sogar so gut, dass sie Informatik auch bei späteren Überlegungen zur Berufswahl miteinbeziehen! Damit hätten wir dann auch unser Ziel geschafft, mehr Frauen in sogenannte MINT Berufe wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu bringen und für mehr Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt zu sorgen!