Klima
Arbeit bei Hitze stellt bedingt durch den Klimawandel eine immer größere Gefahrenquelle dar. Seit 1. Mai 2019 gilt für den Baubereich, dass ab 32,5° C ein kühlerer Alternativarbeitsplatz gefunden oder das Arbeiten im Freien eingestellt werden muss.
Im Rahmen des Digifonds wurde die Erstellung einer App gefördert, die Arbeitnehmer:innen am Bau vor der gesetzlichen Hitzegrenze rechtzeitig warnen kann. Die Projektpartner:innen bestehend aus der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), Global 2000 , der Firma App-Tec sowie der Zentralen Messanstalt für Meteorologie (ZAMG) konnte eine Echtzeit-Schnittstelle zu den Wetterdaten einrichten, die für das Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz relevant sind.
Über die Handyeinstellungen wird eine direkte Echtzeit-Schnittstelle zu der Messstelle der ZAMG hergestellt, die am nächsten zur jeweiligen Baustelle gelegen ist. Eine Frühwarnung (+30°C/-8°C) informiert die Nutzer:innen, wenn das gesetzliche Limit fast erreicht ist. In Folge geht ein Alarm los (schaltet sich rot & blinkt) und die App gibt Handlungsempfehlungen aus. So ist gewährleistet, dass auch die gesetzlichen Anspruchsvoraussetzungen für Schlechtwetterentschädigung erfüllt sind.
In den Wintermonaten (ab 1. November) stellt sich die App von einer „Hitze.App“ auf eine „Kälte.App“ um und informiert die Bauarbeiter:innen, sobald -10 Grad Celsius erreicht werden.
In der Baubranche arbeiten übermäßig viele Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft. Österreichweit haben etwa ein Drittel aller Beschäftigten im Baugewerbe eine andere als die österreichische Staatsbürgerschaft, in Wien sogar jede:r zweite. Deswegen stehen neben Deutsch alle Informationen auch in 9 weiteren Sprachen zur Verfügung (auf Bosnisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Tschechisch, Türkisch und Ungarisch).