Klima
Spätestens seit dem Ausbruch der Pandemie hat sich der Arbeitsalltag für viele Menschen verändert. Konzepte wie Homeoffice haben eine Vielzahl an Arbeitnehmer:innen erreicht, doch wenn Arbeit in den eigenen Wohnraum geholt wird, droht nicht nur der Verlust der Grenzziehung zwischen Arbeit und Privatleben, es gibt eine Vielzahl an Herausforderungen, denen sich die Arbeitnehmer:innen stellen müssen: Das Arbeiten im Wohnraum kann negative Auswirkungen auf die Qualität des Lebens und die der Arbeit haben. Weiters finden im privaten Wohnraum viele unterschiedliche Arten von Arbeit statt, die nicht zur klassischen Erwerbsarbeit zählen, für die wir also nicht bezahlt werden – wie beispielsweise die Arbeit im Haushalt („Reproduktionsarbeit“) oder die Pflege von Familienmitgliedern („Pflegearbeit“). Viele Menschen leben auf kleinem und engem Wohnraum und haben gar nicht die Möglichkeit, sich während der Arbeit aus dem Weg zu gehen, wie zum Beispiel Mütter oder Väter, die ihren Kindern während der Arbeit für die Schule aus dem Weg zu gehen versuchen.
Das Institut „Search & Shape“ hat sich im Rahmen des Digifonds dieser Fragestellung angenommen und zwei Projekte umgesetzt, die die Wohnung als Raum der Arbeit untersuchen.
Da in den kommenden Jahren die Sanierung großer Wohnhausanlagen aus der Nachkriegszeit ansteht, wurden Empfehlungen für Umbau, Renovierung und thermische Sanierung herausgearbeitet. Eine konkrete übertragbare Planungsmethodik wurde entwickelt, die auf dem Prinzip der kleinen, leistbaren Schritte beruht, um Wohnkosten weiterhin niedrig zu halten. Gemeinsam mit Wiener Wohnen, dem Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen und dem Österreichischen Siedlungswerk (ÖSW) sind konkrete Strategien entstanden, um anhand von leistbaren Eingriffen in Wohnanlagen neue Formen der digitalen Arbeit mit besonderem Fokus auf Genderfragen zu integrieren.