Projektinitiatorin: IG 24 - Interessengemeinschaft der 24h-Betreuer:innen
Ca. 60.000 migrantische 24h-Betreuer:innen sind derzeit in Österreich tätig, die Mehrheit davon sind Frauen. Ein Drittel der Betreuungskräfte kommt aus der Slowakei, ca. 4.000 aus Ungarn und Kroatien und ca. 1.700 aus Bulgarien. Sie pflegen unsere Alten und Kranken, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche - oft ohne Pausen. Ihre Arbeit findet immer im Haushalt der zu betreuenden Person in einem ihnen oftmals fremden Land statt. Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Marginalisierung und der daraus resultierenden begrenzten Erreichbarkeit und Isolation sind die Integrationsangebote für diese Berufsgruppe sehr gering.
Mangels struktureller Informationsangebote und Unterstützung sind die meisten 24h-Betreuer:innen darauf angewiesen, sich an ihre Communities auf Social Media zu wenden, um dort für sie schlagkräftige Informationen zu suchen und finden. Die logische Konsequenz dieser Realität ist, dass 24h-Betreuer:innen mit verschiedenen Informationen konfrontiert werden, die häufig irreführend, nicht aktuell oder schlichtweg falsch sind. Gleichzeitig sind die offiziellen Informationsangebote österreichischer Institutionen und behördlicher Stellen oft schwer verständlich bzw. nur auf Deutsch vorhanden. Es handelt sich somit um Informationsangebote, die insofern ihr Ziel verfehlen, als dass sie jene, die sie erreichen sollen aufgrund sprachlicher Barrieren de facto ausschließen.
Bessere Kommunikation mit 24h-Betreuer:innen
Das Projekt „Unsere Arbeit, unsere Rechte!“ der Interessenvertretung der 24h Betreuer:innen widmet sich den digitalen Möglichkeiten, die Betreuer:innen objektiv informieren und unterstützen können. Das Projekt will eine transparente und klare Kommunikation (on- und offline) der Arbeitsrechte für die Betreuer:innen schaffen.
Gemeinsam mit Arbeiter:innen aus der 24h-Betreuung werden digitale Räume für alle migrantischen Betreuer:innen geschaffen, um sie über ihre Rechte und Pflichten in Österreich ausführlich, kostenfrei und mehrsprachig informieren zu können. Dazu zählen die Erstellung einer internen Datenbank und Plattform für die Beratungstätigkeit, Erklär-Videos in mehreren Sprachen, ein Online-Beratungstool, Broschüren in sechs Sprachen, eine Serie von Netzwerktreffen und Webinare mit Spezialist:innen im Themenbereich Arbeitsrechte, Gewerbeverwaltung und Frauenrechte u.v.m.