Grenzziehung zwischen Arbeit und Privatleben 

Eine Handlungsanleitung für besseres Leben

Zukunft der Arbeit

„Oft sind es die Arbeitnehmenden und ihre Vertretungen, die die Bürde tragen, sich im Spannungsfeld zwischen positiven und negativen Auswirkungen von KI-Assistenzsystemen zurechtzufinden!“

Projektinitiatorin: Universität Graz


Mobile Arbeit – ein Fluch und Segen zugleich.

Einerseits kann konzentrierter und besser gearbeitet und die Mittagspause im Homeoffice gelegentlich sogar für ein bisschen Haushalt genutzt werden, andererseits haben viele Arbeitnehmer:innen auch bei der mobilen Arbeit nicht den Luxus, ungestört arbeiten zu können.

Es wird vergessen, Pausen zu machen und die Grenzen zwischen Privatem und Arbeit verschwimmen. Seit der Pandemie kennen viele von uns die Herausforderungen von mobiler Arbeit zur Genüge: Die bessere Vereinbarkeit von beruflichen Anforderungen und privaten Verpflichtungen bietet Vorteile, aber intensivere, unregelmäßigere und längere Arbeitszeiten können sehr belastend sein. 

Die Uni Graz hat sich im Rahmen eines von der AK Steiermark geförderten Projekts diesem Thema gewidmet und die Frage gestellt, welche Rahmenbedingungen im Sinne organisationaler Richtlinien, individueller Verhaltensweisen und technologischer Lösungen notwendig sind, um einer Entgrenzung von Arbeit bedingt durch digitale Medien entgegenzuwirken.

Was braucht es wirklich, um eine für alle Beschäftigten positive Form der arbeitsbezogenen mobilen Nutzung von IKT (Internet- und Kommunikationstechnologien) zu realisieren?

Diese Fragestellungen waren die Basis für wissenschaftliche Untersuchungen und daraus resultierend eine praxisorientierte Broschüre für Führungskräfte, Angestellte und Betriebsrät:innen. Die Broschüre bietet Tipps für unterschiedliche organisationale Einheiten, um gegen eine Entgrenzung der Arbeit sowohl präventiv als auch aktiv vorzugehen.

Bettina Kubicek von der Uni Graz erklärt dazu: „Eine angemessene Grenzziehung zwischen Arbeit und Privatleben ist wichtig für die Erholung und das Wohlbefinden der Beschäftigten und damit auch für deren langfristige Leistungsfähigkeit. Insofern ist es nicht nur im Interesse der Beschäftigten sondern auch der Arbeitgeber:innen die Grenzziehung zu unterstützen und der Entgrenzung der Arbeit entgegenzuwirken“.


Die Gründe für entgrenzte Arbeit


Entgrenzung der Arbeit kann unterschiedliche Gründe haben. Es kann beispielsweise an der Unternehmenskultur liegen, dass ständige Erreichbarkeit erwünscht ist und es Beschäftigten damit schwerfällt, sich dagegen auszusprechen. Es kann aber auch an der Arbeitsmenge liegen und somit strukturelle Gründe haben, die es schlicht unmöglich machen, nach dem Soll der Arbeitszeit in den Feierabend zu gehen.

Oder es liegt an unzureichender Organisation der Arbeitnehmer:innen selbst, aber auch in diesem Fall liegt die Lösung in einem offenen Gespräch zwischen Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in, die gemeinsam ein besseres Zeitmanagement sicherstellen können.

Die Broschüre der Uni Graz zeigt die unterschiedlichen Positionen, Ausgangssituationen und Handlungsmöglichkeiten auf, um eine Entgrenzung der Arbeit zu vermeiden.

Wer sich also mit neuen Formen von Arbeit und Arbeitsmenge überfordert fühlt – reinlesen lohnt sich!


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