Zukunft der Arbeit
Jede:r von uns hat gelegentlich mit Stress am Arbeitsplatz zu kämpfen.
Was aber, wenn der Stress zunimmt und nicht nur Angst, sondern gar Depressionen und weitreichende gesundheitliche Probleme nach sich zieht? Solche psychischen Belastungen treten jedenfalls dann auf, wenn von Mobbing am Arbeitsplatz die Rede ist.
Weltweit nimmt Gewalt in Betrieben immer mehr zu. In Österreich sind 3,1 Prozent der Männer und 3,3 Prozent der Frauen (rund 127.900 Personen) von Belästigung oder Mobbing am Arbeitsplatz betroffen. Unter physischer Gewalt bzw. Androhung von Gewalt leiden etwa 1,2 Prozent der Erwerbstätigen. Die AK Niederösterreich hat im Zuge der Digitalisierungsoffensive des AK Zukunftsprogramms ein Projekt gefördert, das solche psychischen Belastungen sichtbar machen und Mobbing verhindern helfen kann.
Im Trainingsfilm „Schau nicht weg!“ werden Zuseher:innen in einen brodelnden Konflikt zwischen zwei Hotelmitarbeiter:innen involviert. Die Zuschauer:innen schlüpfen dabei in die Rolle eines neuen Rezeptionisten, der zunächst seine Kolleg:innen nur beobachtet und im Verlauf des Films durch unterschiedliche Schaltflächen auch aktiv in die Handlung eingreifen und das Ende des Films mitbestimmen kann.
Die interaktiven Schaltflächen sollen Teilnehmer:innen dafür sensibilisieren, dass ihr eigenes Zuschauen bzw. Eingreifen entscheidend sein kann zur Eskalation bzw. Deeskalation bei Mobbing, so Dr.in Eva Zedlacher, Projektleiterin und Assistenzprofessorin für Management an der Webster Vienna Private University.
Zedlacher hat denTrainingsfilm gemeinsam mit den Filmschaffenden Franz Quitt und Magdalena Reichinger entwickelt. „Ein Film schafft es wie kaum ein anderes Medium, Empathie mit den Betroffenen zu erzeugen. Denn er ermöglicht einen Perspektivenwechsel, der auch die Sicht der Betroffenen und ihren großen Leidensdruck zeigt“, erklärt sie.
Darüber hinaus gibt es auf der Projekt-Webseite weitere Informationen von Rechtsexpert:innen und Forscher:innen zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz - und wie man sich dagegen wehren kann. Der Film wurde Mobbingpräventionsstellen in ganz Österreich für Trainings zur Verfügung gestellt, und ist für alle Arbeitnehmer:innen frei zugänglich.